Wörther Geschichte

Wörth kommt von „Werde“ und bedeutet „Insel oder Uferlage; erhöhtes wasserfreies Land“. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Gütertransport zu einem großen Teil über den Wasserweg abgewickelt. So war die vorteilhafte Flusslage am Main für Wörth zugleich Voraussetzung und Garantie zum Auf- und Ausbau des Handels. Die ältesten Aufzeichnungen im Stadtarchiv, die die Ausübung des Schifferberufes in Wörth nachweisen, reichen auf das Jahr 1513 zurück.

Seit 1652 ist der Schiffbau zeitgleich auf bis zu drei Schiffswerften urkundlich nachgewiesen. Gebaut wurden hölzerne Mainschiffe, Schelche und kleinere Nachen. Im Jahr 1918 wechselte die verbliebene Schiffswerft aus Platzgründen auf die andere Mainseite, wo heute noch große Transportschiffe für die europäischen Wasserstraßen gebaut werden. Wörth ist immer noch die bedeutendste Schifferstadt am Main mit den meisten beheimateten Frachtschiffen.

Die Stadt steht zu ihrer Tradition und hat deshalb in der ehemaligen St. Wolfgangskirche ein Schiffahrts- und Schiffbaumuseum eingerichtet. Das überregionale Museum wird von den Fachleuten und Besuchern als hervorragend gelungen anerkannt und geschätzt.

Wörth - Geschichte - Römer

Wörth a.Main kann auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die historische Entwicklung lässt sich nicht nur theoretisch rekonstruieren, man kann sogar die einzelnen Phasen der wichtigsten Epochen bei einem gemütlichen Spaziergang "besichtigen" und den Grundriss der Stadt als anschauliche Geschichtsquelle "lesen".

Die römischen Soldaten haben wohl in der Zeit Kaiser Domitians (81 - 96 n. Chr.) ein einfaches Holz-Erde-Kastell und einige Jahrzehnte später in der Phase der Vorverlegung des Limes an den Main ein massives Römerkastell am Odenwaldlimes errichtet.
In fränkischer Zeit, also seit dem 6. Jahrhundert, war Wörth a.Main ein Zentrum königlicher Herrschaft und mit der St. Martinskapelle im heutigen Friedhof ein Ausgangspunkt christlicher Missionierung für das Odenwaldhinterland.

Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert (im Jahr 1291 erstmals urkundlich als Stadt erwähnt) von den Herren von Breuberg unter der Oberherrschaft der Fürstbischöfe von Mainz am heutigen Standort weiter ausgebaut. Einige Wehrtürme und die Stadtmauer sind Zeugen aus dieser Zeit.

Die Lage am Main zwischen Spessart und Odenwald förderte die Bedeutung als Schiffbau- und Handelsplatz. Viele mittelalterliche und neuzeitliche Gebäude in der Altstadt zeugen vom frühen Wohlstand der Stadt.

Wörth - Wörther Geschichte - Main

Die katastrophalen Hochwasser zu Ende des 19. Jahrhunderts und die oben erwähnte Gründung des Stadtteils Neu-Wörth auf hochwasserfreiem Gebiet führten zu einem Bedeutungsverlust der Altstadt. Erst die grundlegende Sanierung der öffentlichen Infrastruktur und der Verkehrsflächen in den Jahren 1993 - 1996 und vor allem die Fertigstellung des Hochwasserschutzes im Jahr 2001 steuerten dieser Entwicklung entgegen. Die Altstadt ist heute wieder ein zunehmend bevorzugtes Wohnquartier.
Der Stadtteil Neuwörth mit seinem geometrischen Straßennetz und den gleichförmigen Häusertypen aus rotem Buntsandstein dokumentiert den wirtschaftlichen Aufschwung zu Beginn der Industrialisierung ab dem Jahr 1883.

Zudem wächst die Stadt in den neuen Baugebieten und ist heute eine beliebte Wohn- und Einkaufsstadt mit guter Infrastruktur und hohem Wohnwert.
Die bedeutendste politische Veränderung war der Übergang an Bayern im Jahr 1816. Damit liegt Wörth an der Landesgrenze zu Hessen und gehört zum bayrischen Teil des Wirtschaftsgebietes Rhein-Main.

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