Wörther Wald

Der Stadtwald Wörth a.Main hat eine Größe von 941 ha und setzt sich aus zwei gut arrondierten Distrikten zusammen:
I Oberer Wald ( Fläche 782 ha )
II Unterer Wald ( Fläche 159 ha )

Die Waldungen liegen nord- und südwestlich der Stadt Wörth a.Main in Höhenlagen zwischen 140 und 395 m ü. NN. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Kartiergebietes beträgt ca. 6,1 km, die West-Ost-Ausdehnung ca. 3,5 km.
Nach der forstlichen Gliederung Bayerns gehört das Kartiergebiet dem Wuchsbezirk "Bayerischer Odenwald" an.

Diese kolline Terrassenlandschaft wird geologisch vom Unteren und Mittleren Bundsandstein und aufgewehten Lößlehmdecken geprägt.
Die Vegetationsperiode ist mit 210 - 220 Tagen recht lang.
Klimatische Gefährdungen im Kartiergebiet sind Sturmwurfgefahr, Schneebruch in den höheren Lagen, Trockenschäden an Kulturen und Frostschäden in Mulden.

Für die einzelnen Baumarten ergibt sich aus den Klimadaten folgendes:
- Die Eiche kann auf allen Standorten eingebracht werden.
- Die Buche findet im Odenwald einen gut nährstoffversorgten Standort und ist der Eiche deutlich überlegen.
- Führende Fichte ist nur auf "frischen" Standorten möglich. Im mäßig frischen Bereich kann sie als Zeitbeimischung (Anteil 20-30 %) beteiligt werden.
- Für die Douglasie sind die standörtlichen und klimatischen Verhältnisse im Stadtwald ausgezeichnet.

Geologie

Der Bayerische Odenwald gehört zum Schichtstufenland Nordbayern, dem fast ausschließlich Sedimente der "Trias", also von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper angehören.
Die durch tiefe Gräben lebhaft gegliederte Mittelgebirgslandschaft ist an den Osthängen und Plateaus häufig von Löß überlagert. Von den Sedimenten der "Trias" kommt nur die geologische Formation des Buntsandsteines vor.

Entstehungsgeschichte


Vor ca. 230 Mio. Jahren war die Kontinentaldrift noch in einem früheren Stadium. Der Bereich des heutigen Unterfranken lag als großes, teils flach überflutetes, teils von gewaltigen Flüssen durchströmtes Becken nur einige Breitengrade nördlich des Äquators. Im Becken lagerten sich Sand und Tone von den umliegenden Gebirgen ab.
Das Klima war damals semiarid bis arid, also insgesamt lebensfeindlich. Daher finden sich im Buntsandstein nur wenige Fossilien.

Im Laufe der folgenden Jahrmillionen wechselten die Sedimentationsbedingungen ständig. Die Ablagerungen des Muschelkalkmeeres (225 Mio. Jahre), des Keupermeeres und des Jurameeres (180 Mio. Jahre) bildeten mächtige Schichten über dem Buntsandstein.
Erst seit dem mittleren Jura (vor ca. 170 Mio. Jahren) ist Unterfranken Festland. Im Zusammenhang mit der Auffaltung der Alpen im Tertiär (vor ca. 40 Mio. Jahren) stellten sich die Schichten schräg und konnten so besser erodieren. Der Buntsandstein wurde angehoben und nach und nach wieder freigelegt. Seine relativ homogenen Schichtpakete wurden durch den Einbruch des Oberrheingrabens vor ca. 10 Mio. Jahren zerbrochen und in Schollen zerlegt. Die Störungslinien und Verwerfungen, die damals entstanden, haben schließlich das heutige Gewässernetz und damit die Grobgliederung unserer Landschaft entscheidend geprägt.
Der Main erhielt sein endgültiges Bett vermutlich erst vor ca. 500.000 Jahren. Seit dieser Zeit entwässerte er nicht mehr über das Regnitz-Becken in die Altmühl sondern in den Rheingraben.
Die Oberfläche der heutigen Landschaft ist überwiegend von den bodenbildenden Vorgängen während der letzten Eiszeit geprägt. Solifluktion (Bodenfließen), Frost (Frostschuttdecken), An- und Abschwemmungen von Flüssen und Bächen und Lößaufwehungen schufen die wesentlichen Grundlagen für die heute vorgefundenen Waldböden.

Spezielle geologische Verhältnisse im Kartiergebiet

Auf den meist steilen sonnseitigen Maintalhängen wird Weinanbau betrieben. Die fruchtbaren mainnahen Terrassen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der Wald beginnt mit dem mehr oder weniger steil ansteigenden Buntsandstein. Er ist durch zahlreiche nur periodisch wasserführende Gräben gegliedert.

Nach der geologischen Karte ist der Distrikt I Oberer Wald dem Mittleren Buntsandstein und der Distrikt II Unterer Wald dem Unteren Buntsandstein zuzurechnen. Die verschiedenen Schichten des Unteren und Mittleren Buntsandsteins treten im Stadtwald Wörth a.Main recht einheitlich auf. Tiefgründigen mittel- bis grobkörnige Sande wechseln oft kleinflächig mit geröllhaltigen oder steinigen Sanden. Die Farbe des Substrates ist meist rotbraun, teils auch gelblich. Nicht selten sind Tone oder Tonbänder im Untergrund erbohrbar.

Felsformationen sind nur im östlichen Bereich des Distriktes II zu finden (Mainprallhang). Zahlreiche ehemalige Steinbrüche deuten auf die Nutzung dieses Miltenberger Sandsteines als Werk- und Bausandstein hin.

Die relativ ebenen Hochflächen werden als früheiszeitliche Terrassen eines Ur-Maintales gedeutet. Spuren des Ur-Mains konnten bei der Kartierung nicht festgestellt werden. Lößlehmauflagen wurden im westlichen Bereich des Distriktes II und im östlichen Bereich des Distriktes I kartiert.

Trotz der hohen Durchlässigkeit des Sandes ist der Wasserhaushalt für die an die standörtlichen Bedingungen angepassten Baumarten durchaus ausreichend. In den Gräben, auf Lößstandorten und an den schattseitigen Hängen besteht eine gute bis sehr gute Wasserversorgung, während auf Köpfen und südexponierten Hanglagen "mäßig trockene" Bereiche ausgeschieden wurden. Auf ebenen oder flach geneigten Plateaus verdrängt auf stauendem Untergrund (meist Ton) stehendes oder zu langsam fließendes Wasser den notwendigen Sauerstoff im Boden.

Weitere Informationen:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft
und Forst
Forsthausstr. 2 
63897 Miltenberg
Telefon: 09371 9489320

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